Nicht unsichtbar!

Etwa 1 Prozent aller Menschen leben im Autismus-Spektrum. Diese Menschen weisen Besonderheiten in der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung auf. Das kann Auswirkungen auf die soziale Interaktion und Kommunikation haben. „Aber es ist wichtig, dass wir keine pauschalen Zuweisungen vornehmen – Menschen im Autismus-Spektrum sind alle einzigartig“, sagte Antje Oehmichen in ihrer Einführung zum Film. Antje Oehmichen ist eine der Leiter*innen vom Autismuszentrum Autismuszentrum Leipzig. „Im Autismuszentrum Leipzig wollen wir mit unserer Arbeit Menschen im Autismus-Spektrum auf ihrem individuellen Weg zu selbstständigem, eigenverantwortlichem Handeln, in ihrem jeweiligen Lebensumfeld unterstützen“.

Der Kinofilm "Wochenendrebellen" bot einen spannenden Einblick in das Leben eines Menschen im Autismus-Spektrum. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte um den autistischen Jungen Jason und seinem Vater Mirco, die auf der Suche nach einem Lieblingsfußballverein Fußballstadien besuchten. Die Geschichte lässt sich auch im Blog der Familie nachlesen: https://wochenendrebell.de/. Besonders Cecilio Andresen glänzte in der Rolle des Jason.

„Es ist ein echt gut gemachter Film. Er erinnert mich oft an meine tägliche Arbeit. Ich habe viel gesehen, was auch Geschichten von meinem Klient*innen sein könnten.“ sagte Neklas Günther vom Autismuszentrum Leipzig nach der Vorstellung. „…und generell zur Veranstaltung, finde ich es einfach schön, dass so viele Menschen das Interesse zum Thema Autismus mitbringen.“

Die Kinobar Prager Frühling war bis auf den letzten Platz komplett ausgebucht. Sogar aus Bamberg reiste ein Gast an, um den Welt-Autismus-Tag in Leipzig zu feiern: „Für mich ist der Welt-Autismus-Tag ein super wichtiges Ereignis“ sagt Lion. Er hat das Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus. Mit Blick auf die Politik und Gesellschaft wünscht er sich, „dass sie vor allem genauer auf die Autisten schauen, individuengerechter werden und insbesondere nicht Stereotypen und irgendwelchen Klischees folgen.“